Behandlungstechniken

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Sie stehen als Patient im Mittelpunkt

Wir freuen uns, dass Sie sich für unsere Arbeit interessieren und mehr wissen möchten.

Hier geben wir Ihnen einen Einblick in unseren Berufszweig und informieren Sie über verschiedene Behandlungstechniken.

Die Manuelle Medizin/Chirotherapie – Manuelle Therapie ist ein breites Fachgebiet, dass immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand:

Immer älter werdende Menschen, ein ungesunder Lebenswandel und sich verändernde Rahmenbedingungen sorgen für einen dramatischen Anstieg der muskuloskeletalen Erkankungen.

Erkrankungen des Bewegungssystems gehören heute zu den wesentlichen Herausforderungen der Medizin im 21. Jahrhundert, denn längst nicht alle Probleme lassen sich durch den vermehrten Einsatz von bildgebenden Verfahren lösen. Insbesondere die zunehmende Chronifizierung bedarf einer differenzierten manuellen Diagnostik und Therapie. Dabei nehmen manuelle Fähigkeiten kombiniert mit fachübergreifenden Denkprozessen bei Ärzten und Physiotherapeuten eine Schlüsselrolle ein.

Genau hier setzen wir an und vermitteln diese Kernkompetenzen ganz gezielt mit Blick auf die Bedürfnisse unserer Patienten. Man könnte es auch ganz einfach formulieren – wir lehren unsere Kursteilnehmer mit den Händen zu sehen, zu analysieren und zu helfen.

Erkrankungen des Bewegungssystems gehören heute zu den wesentlichen Herausforderungen der Medizin im 21. Jahrhundert.

Wissenswertes und Behandlungstechniken

 

Die Chirotherapie – heute als Manuelle Medizin bezeichnet, wird von Ärzt:innen durchgeführt, die die Weiterbildung Manuelle Medizin/Chirotherapie absolviert haben und nach bestandener Prüfung diese Zusatzbezeichnung führen dürfen.

Die Manuelle Medizin befasst sich mit reversiblen (heilbaren) Funktionsstörungen der Wirbelsäule und der Extremitäten. Ursprünglich aus der volkstümlichen Heilkunde stammend, wurde sie in den letzten Jahrzehnten von ärztlichen und physiotherapeutischen Spezialisten optimiert, auf eine wissenschaftliche Basis gestellt, ständig weiter entwickelt und hat sich millionenfach bewährt.

Eine Domäne der Manuellen Medizin sind die ausgefeilten diagnostischen Techniken, mit denen der Arzt mit den Händen Befunde entdeckt, die oft auch modernen technischen Untersuchungsverfahren entgehen. Dies gilt besonders für funktionelle Ursachen von Beschwerden, welche sicher den überwiegenden Teil der Schmerzsyndrome wie z.B. Rücken- oder Kopfschmerzen ausmachen. Nach exakter Untersuchung, Erstellung der Diagnose und Ausschluss von  Kontraindikationen (Gegenanzeigen) behandelt der Manualmediziner mit sanften, risikoarmen chirotherapeutischen Mobilisations- und Manipulationstechniken, auch Faszien- und Muskeltechniken wie z.B. Triggerpunktbehandlung kommen zur Anwendung.

Manualtherapeutische, krankengymnastische Behandlung erfolgt auf ärztliche Verordnung und wird an Krankengymnasten/Physiotherapeuten delegiert, die die Weiterbildung Manuelle Therapie durchlaufen und das Zertifikat Manuelle Therapie nach bestandener Prüfung erworben haben.

Nach der physiotherapeutischen Befunderhebung wird der Funktionsbefund gezielt behandelt; bewegungseingeschränkte Gelenke werden mobilisiert, verkürzte Muskeln gedehnt und schwache Muskeln gekräftigt und dadurch zu bewegliche Gelenke stabilisiert. Mobilisations-, Faszien- und Muskeltechniken wie Triggerpunktbehandlung und osteopathische Techniken kommen zur Anwendung. Regelmäßige Eigenübungen sichern ein gutes Behandlungsergebnis. Unter der Anleitung Ihres Physiotherapeuten erlernen Sie ein gezieltes Eigentraining, um Rezidiven vorzubeugen.

„Chirotherapie“  und „Manuelle Therapie“ werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt.

Die Manuelle Medizin/Chirotherapie bzw. Manuelle Therapie wird in Deutschland an mehreren Schulen gelehrt. Die DGMSM e. V. – Akademie Boppard ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM) e. V.. Wir sehen es als großen Vorteil, dass in der DGMSM die Weiterbildung von Ärzten und Physiotherapeuten in gemeinsamen Kursen erfolgt; auch das Dozententeam besteht aus erfahrenen Vertretern beider Berufsgruppen. Die Zusammenarbeit von Ärzten und Physiotherapeuten nach erfolgter Weiterbildung wird hierdurch gefördert. Auch die ständige Weiterentwicklung der manualmedizinischen Grundlagen und Methoden profitiert von der gemeinsamen Arbeit.

Nach der Erhebung der Befunde und einer körperlichen Untersuchung werden Sie möglichst entspannt in einer für den jeweiligen Eingriff bestimmten Weise auf dem Behandlungstisch gelagert. Die Ärztin/der Arzt untersucht zunächst die Wirbelsäule, danach erfolgt die Einstellung des zu behandelnden Abschnittes (Segmentes) der Wirbelsäule, dann erst die eigentliche Behandlung. An der Halswirbelsäule wird nach dem Probezug (diagnostische Probebehandlung) der therapeutische Handgriff zur Mobilisation oder Manipulation gezielt als eine kurze, schnelle Bewegung und geringem Kraftaufwand durchgeführt. Das oft hörbare „knackende“ Geräusch gehört zur Behandlung, wird aber nicht immer ausgelöst.

Bei manualmedizinischen/chirotherapeutischen Manipulationstechniken an den Extremitäten sind derzeit keine spezifischen und typischen Risiken bekannt, die einer Risikoaufklärung bedürfen.

Bei manualmedizinischen/chirotherapeutischen Manipulationstechniken an der Wirbelsäule gibt es extrem seltene, für die Behandlungsmethode spezifische, typische Risiken, die auch bei größter ärztlicher Sorgfalt nicht restlos auszuschließen sind.

Als unangenehme Behandlungsfolgen können vorübergehend auftreten: muskelkaterähnliche Schmerzen im Nacken und Schulterbereich, gelegentlich leichte Beschwerden in den behandelten Wirbelgelenken und in der Haut, selten auch vorübergehender leichter Schwindel und Kreislaufsymptome.

Schwerwiegende Komplikationen sind extrem selten. Wir raten zu der chirotherapeutischen Behandlung nur dann, wenn der zu erwartende Heilerfolg die extrem seltenen Risiken deutlich überwiegt.

Um Rezidive zu vermeiden, erfolgt im Anschluss die weitere Behandlung durch den Physiotherapeuten.

Schlecht bewegliche Gelenke werden mobilisiert, verkürzte Muskeln gedehnt und gelockert, schwache Muskeln gekräftigt.

Regelmäßiges Eigentraining sichert ein gutes Behandlungsergebnis. Erlernen Sie unter der Anleitung Ihres Physiotherapeuten ein gezieltes Eigentraining.

Manuelle Medizin/Chirotherapie – Manuelle Therapie
umfasst Behandlungstechniken, die von Ärzten und Physiotherapeuten durchgeführt werden, um Funktionsstörungen zu beheben oder ihre Auswirkungen zu mildern. Bei Manipulationen handelt es sich um Heileingriffe, die an der Wirbelsäule ausschließlich Ärzten vorbehalten sind.

Weichteiltechniken
Entspannende und schmerzreduzierende Massagegriffe oder Dehntechniken im Bereich der Muskeln und Sehnen.

Mobilisation
Passive, Entlastung (Traktion) und/oder Gleitbewegung mit geringer Geschwindigkeit und zunehmendem Ausmaß (Amplitude) zur Verbesserung der eingeschränkten Bewegung.

Manipulation
Kurzer und schneller Impuls mit kleiner Amplitude und geringer Kraft, um eine hypomobile Funktionsstörung (Blockierung) zu lösen. Bei diesem Vorgehen kommt es häufig zu einem knackenden Geräusch, das aber keinesfalls die Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung darstellt. 

Neuromuskuläre Techniken (NMT)
zur Behebung von Funktionsstörungen der Muskulatur und/oder der Gelenke

an der Muskulatur

  • Postisometrische Entspannung durch leichte isometrische (gleichförmige) Anspannung der zu behandelnden Muskeln (postisometrische Relaxation)
  • Entspannung der Muskulatur durch die Aktivierung der gegenwirkenden Muskeln (Antagonisten) = reziproke Hemmung
  • Muskeldehntechnik: nach isometrischer Anspannung erfolgt mit geringer Kraft die Dehnung
  • Dehnungsbehandlung: nach maximaler isometrischer Aktivierung der Muskulatur erfolgt eine kräftige Dehnung (sog. stretching)

an den Gelenken

  • Mobilisation unter Ausnutzung der Anspannung der gleichwirkenden Muskeln (Agonistenhilfe)
  • Mobilisation nach postisometrischer Relaxation (Entspannung)
  • Mobilisation unter Ausnutzung der reziproken (wechselseitigen) Hemmung der antagonistischen Muskulatur

Zusätzliche Behandlungsverfahren
Nach dem chirotherapeutischen Eingriff kann der Arzt zusätzliche Methoden wie z.B. eine therapeutische Lokalanästhesie (TLA) zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung einsetzen. 

Die TLA hat wie alle Behandlungsverfahren, bei denen Medikamente eingesetzt werden, eine begrenzte Wirkungsdauer. Im Zusammenhang mit der Chirotherapie ist sie nur als Begleitverfahren zu betrachten, über deren Einsatz der Arzt aufgrund des erhobenen Befundes und der chirotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten entscheidet.

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Seit über 72 Jahren stehen wir für Lehre, Wissenschaft und Forschung im Bereich der Manuellen Medizin und für alle relevanten Bereiche der modernen, angewandten Muskuloskeletalen Medizin.

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